Bei der kommenden Bundestagswahl tritt Thomas Grein für die Partei Die Linke im Wahlkreis Lörrach-Müllheim an.
LÖRRACH. Mit nur einer Stimme Mehrheit setzte sich der 52-jährige Schildermaler und Siebdrucker Grein bei der Wahlkreiskonferenz der Partei am Freitag gegen den Maschinenschlosser Rainer Wolf durch. Optimistisch prognostiziert Grein für Die Linke bei der Wahl 2013 „Zehn Prozent plus X“.
Die Hartz-Gesetze zu beseitigen ist für Thomas Grein ein ganz großes Ziel. Deutschland sei ein reiches Land, das trotzdem seine Hartz IV Empfänger ausbeute, sagte Grein. Dies wäre auch für Rainer Wolf ein wichtiges Thema gewesen. Denn in der Region würden „diese Leute verhöhnt, wenn in der Zeitung etwas von 30 000 fehlenden Arbeitsplätzen steht, sie selbst aber keinen bekommen“. Ein weiteres wichtiges Anliegen von Thomas Grein ist die Besteuerung großer Vermögen und die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Das Parteiprogramm wird er in vollem Umfang vertreten, sagte er auf die Nachfrage eines Mitglieds. Auf diese Frage widerspricht Gegenkandidat Rainer Wolf mit den Worten des Christdemokraten Norbert Blüms: „Eine Partei, bei der jedes Mitglied das Parteiprogramm in jedem Punkt unterstützt, hätte genau ein Mitglied.“ Im Großen und Ganzen hätte aber auch Wolf zu den Themen Hartz-Gesetze und Altersarmut arbeiten wollen.
Im Restaurant Lasser ist die Zustimmung der Delegierten zu solchen Aussagen deutlich spürbar. Raunen geht durch die Reihen und immer wieder ertönt zustimmendes Klopfen, als über unsägliche Zustände bei der Sozialversorgung und den Krankenkassen diskutiert wird. Was die Zusammenarbeit mit anderen Parteien angeht, steht Thomas Grein grundsätzlich keiner Partei abgeneigt gegenüber, solange diese die Ziele der Linken unterstützt und vorantreibt. Die Linke sei „kein Stimmvieh, das sich billig verheizen lässt“. Beide Kandidaten waren sich einig, dass, egal wer am Ende des Abends gekürt wird, der Wahlkampf unmittelbar danach beginnt und von allen Mitgliedern unterstützt werden müsse.
Dieser Wahlkampf sei laut Gregor Mohlberg vom Linken-Landesvorstand gut vorbereitet. Allerdings hätten sie nicht ebenso viele Mittel wie andere Parteien. Deswegen sei es wichtig, auch im Wahlkreis Lörrach-Müllheim nicht nur auf Plakate und Infostände zu setzen. Wie in den anderen Wahlkreisen soll hier von Tür zu Tür gegangen werden, um die Menschen direkt zu erreichen. Sie sollen dort angesprochen werden, wo Probleme entstehen. Außerdem solle man bei Veranstaltungen präsent sein, die für potentielle Wähler interessant sind. Man müsse die Menschen erreichen, die von den Problemen betroffen sind, welche die Linke lösen will. Außerdem möchte Mohlberg für alle potentiellen Wähler das Bild der Partei loswerden, „die an allem etwas auszusetzen und zu meckern hat“. Auch er betont, die Partei sei grundsätzlich zur Zusammenarbeit mit anderen Parteien bereit.
THOMAS GREIN
Der Darmstädter lebte 20 Jahre lang in Brasilien, wo er als Deutschlehrer arbeitete und nebenher ein Restaurant führte. Zum Ende seines Aufenthalts war er für die Bauleitung eines Stuttgarter Unternehmens zuständig. Vergangenes Jahr kam Grein, 52, zurück nach Deutschland und ist seitdem Mitglied von Die Linke.
dazu folgende Richtigstellung von mir in der Online-Diskussion der „Badischen Zeitung“ (die Zahl „300.000“ wurde daraufhin im Online-Artikel durch die Redaktion nachträglich korrigiert, der widersinnige Begriff „Arbeitsplätze“ freilich nicht!):
@ Katharina Kubon
Ihren ausführlichen Artikel über unsere Nominierungsversammlung habe ich leider jetzt erst lesen können, deshalb die etwas späte Richtigstellung dazu.
Meine Kritik bezog sich auf die — leider auch in Ihrer Zeitung — immer wieder recht unkritisch geäußerten Behauptungen, in Südbaden würden in Kürze oder bereits jetzt schon 30.000 (nicht 300.000!) ArbeitsKRÄFTE fehlen (ArbeitsPLÄTZE fehlen ja tatsächlich!), die man wegen des angeblich „leergefegten Arbeitsmarktes“ nun in näher und weiter gelegenen Regionen anwerben müsse, und dies wohl möglicherweise sogar durch Dienstreisen von regionalen Bediensteten der sogenannten „Agentur für Arbeit“ in den sonnigen Süden. Wobei man mir nun bitte ausdrücklich NICHT unterstellen möge, ich würde mich damit gegen die Menschen aus den genannten Ländern wenden wollen!
Nur einige Beispiele dazu:
http://www.badische-zeitung.de/kreis-breisgau-hochschwarzwald/das-jahr-der-bagger-und-kraene
http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/spanier-sollen-suedbadens-betrieben-helfen
http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/suedbaden-sucht-arbeitskraefte-im-elsass
http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/migranten-sollen-es-richten
Und in meinen Augen die Höhepunkte dieses perfiden Spiels mit der wirtschaftlichen Existenzgrundlage von Menschen:
http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-regional/richter-aluminium-leidet-unter-dem-fachkraeftemangel
(fragen Sie doch beispielsweise nur einmal die demnächst „freigestzten“ [welch perverser Umgang mit dem Begriff „frei“!] IVECO-Mitarbeiter im nahen Weisweil, was die denn wohl in ihrer Lage von solchen offensichtlich substanzarmen Unternehmer-Sprüchen halten!)
http://www.badische-zeitung.de/kommentare-1/bad-saeckinger-moebelunternehmer-bietet-jedem-neu-eingestellten-10-000-euro
http://www.badische-zeitung.de/bad-saeckingen/grass-stiehlt-bad-saeckinger-moebelhaus-die-show
Immerhin zeigt sich ja auch in diesem Monat wieder das Missverhältnis schon zwischen den offiziellen (real noch höheren) Arbeitslosenzahlen und den angeblichen (weil oft unverifizierten) offenen Stellen auf der anderen Seite:
http://www.badische-zeitung.de/herbst-drueckt-arbeitslosenquote
Wegen Grundeinkommen, wie wärs wenn sich die Lörracher Linke und die Lörracher Piratenpartei zum kennenlernen mal treffen ? z.B. planen die Piraten im Kreis Infoaktionen zum Grundeinkommen (Filmvorführungen etc). Vielleicht könnte man sich da ja absprechen.
Wir können uns ja zu unserem nächsten Stammtisch mal austauschen – gerne auch inhaltlich zum Thema Grundeinkommen. Wir würden uns über einen Dialog freuen. Mittwoch, 21. November ab 19 Uhr im Pizza-Kebap-Treff, Tumringer Straße 213, (am Senigalliaplatz). Ihr seid herzlich eingeladen. Der Politische Stammtisch ist eine lockere Runde und für jede und jeden offen, die oder der zumindest mögliche programmatische Schnittmengen mit der politischen Linken sieht. Falls du selbst oder einer deiner Mitpiraten nächste Woche Mittwochabend Zeit und Lust hat, wäre es nett, kurz vorher Bescheid zu geben.
Hallo, dann werde ich am Mittwoch gerne mal vorbei schauen. Vielleicht kommen von den Piraten noch 1-2 andere mit.
Wir freuen uns. Bis morgen Abend.